Mit dem Wohnmobil durch Rumänien (8)

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Mit dem Wohnmobil durch Rumänien: Teil 8 Salzsee in Braila, Lacul Razim, Am Schwarzen Meer

Nach einer ruhigen Nacht, einem guten Frühstück und einem Spaziergang, setzten wir unsere Reise fort. 

 

Unser nächstes Ziel war Braila. Dort gibt es einen Salzsee, welcher einen sehr hohen Salzgehalt hat. Auf dem direkt neben dem See gelegenen Campingplatz fanden wir einen schönen Platz der viel Schatten bot. Der Platz war extrem günstig. Der billigste CP bis jetzt überhaupt.

Am Tag der Ankunft war rasten angesagt. Am nächsten Tag wurde zuerst die Gegend erkundet. Der kleine Ort hat eigentlich nicht viel zu bieten, abgesehen von einem riesigen Park. Die Polizei war hier immer präsent, warum auch immer. Einmal blieb ein Polizeiauto neben uns stehen und die Beamten bewunderten unsere Hunde. Einer war sogar so mutig und streichelte sie. 

Zu Mittag gab es dann eine Geburtstagsfeier. Javis unser „Baby“ feierte seinen 8ten Geburtstag. Als Geschenk bekam er eine saftiges Stück Schinken und einen großen Knochen.

Javis feiert Geburtstag

Nach den „Feierlichkeiten“ ging Corinna zum See um zu baden. Man muss da ca. 200 Meter gehen, ein direkter Zugang vom CP ist leider nicht möglich. 

Nach ein paar Stunden kam sie total enttäuscht zurück. Der Salzgehalt vom See ist zwar extrem hoch, aber das Ufer und der Seeboden beim Zutritt zu ist extremst (!) verdreckt. Wir sind mit den rumänischen Verhältnissen bestens vertraut, aber das ging gar nicht. 

Wir blieben noch zwei Tage am CP stehen und relaxten, aber baden ging keiner mehr von uns.

Unser Platz
Frühstück

Auf dem CP hielt uns nichts mehr, wir hauten ab und steuerten unser nächstes Ziel an. Den Lacul Razim.

Bevor wir diesen aber erreichten mussten wir in Braila eine Fähre über die Donau nehmen, die Brücke war noch nicht fertig. Zwei Fähren sind hier ständig unterwegs, so hielt sich die Wartezeit mit ca. 30 Minuten in Grenzen.

An der Donaubrücke wird gebaut

Nach der Fähre ging es zuerst  Richtung Osten nach Tulcea. Tulcea war unser östlichstes Ziel. So weit im Osten waren wir bis jetzt noch nie. Wir fanden aber hier nichts passendes für uns, sodass wir uns nach Süden wendeten und nach ca. 55 Kilometer unser Tagesziel erreichten. Das Wetter war Traumhaft, wie bis jetzt eigentlich fast immer.

Eico genießt die Fahrt und lässt den Fahrtwind um die Ohren wehen.

Der Lacul Razim, ist der größte See Rumäniens und mit seinen 394 km² etwas kleiner wie der Bodensee. Er hat eine maximale Tiefe von 3 Meter ist herrlich warm aber etwas „lehmig“. Zwei Tage kein Wind und das Wasser ist blank. Wir fanden eine Zufahrt zum See und standen keine 3 Meter neben der Wasserlinie. 

Unweit von unserem Stellplatz war eine Ehemalige Festung der Griechen und Römer. Es wird hier (halbherzig) versucht die Ausgrabung zu sanieren. 

Nach 4 Tagen verließen wir den See kurz um einkaufen zu fahren. Danach stellten wir uns wieder auf unseren Platz. Aber irgendwann müssen wir weiter und so verließen wir diesen schönen Ort mit Wehmut. Unser nächstes Ziel war das Schwarze Meer. Auf dem Weg dorthin lag eine grichische Ausgrabung. Die besichtigten wir auch.

Weil wir die Hunde nach dem baden im Salzwasser duschen mussten, fuhren wir einen Campingplatz an. Unsere Wahl fiel auf den CP Malul Marii Corbu. Ein netter Platz. Zum Meer etwa 200 Meter Fußweg. Zutritt zum CP nur mit Chipkarte. Der gesamte Platz ist mit Kameras überwacht, sehr Sauber und der Betreiber sehr bemüht.

Fußläufig vom CP entfernt etliche gute Restaurants. 

So schön es auf dem Platz auch war, es ist nicht unsere Art von Urlaub. Also hauen wir nach ein paar Tagen wieder ab. Wir suchen uns einen neuen See. Wir sind an die 200 Kilometer gefahren. Haben mehrere Seen besichtigt, aber keiner entsprach unseren Vorstellungen. Zuviel Müll am Ufer, alleine schon wegen der Verletzungsgefahr für die Hunde ein No-Go, oder das Wasser war verschmutz.

Am späten Nachmittag beschlossen wir wieder an „unseren“ See zu fahren. Also wieder 100 Km retour. Den Kühlschrank aufgefüllt und am Abend standen wir wieder am Lacul Razim.

Als uns die Verkäuferin sah, wusste sie schon , jetzt gibt es wieder einen Großeinkauf. 🙂

Auch wenn man sich am schönsten Ort der Welt befindet, eines Tages muss man ihn doch verlassen. So war auch für uns die Zeit gekommen vom Lacul Razim Abschied zu nehmen. Am Morgen ging ich noch eine Runde mit den Hunden und dann verließen wir endgültig diesen wunderschönen Flecken Erde. Wir gaben den Straßenhunden nochmal anständig Futter, dann verließen wir den See. Wir fuhren in eine kleinen Ort um dort mit einem Speed Boot einen Tagesauflug nach Gura Portitei zu machen.

Der letzte morgentliche Spaziergang am Lacul Razim.

Vom See bis zum nächsten Ort waren es mehr als 6 Kilometer. Entlang der einsamen Straße standen jede Menge Ringlottenbäume. Wir hielten bei einem um uns mit frischem Obst einzudecken. Als wir nach gut 30 Minuten wieder fahren wollten, kamen zwei von  „unseren“ Hunden angelaufen. „Whitey“ und „Browny“ sind uns nachgelaufen. Wir waren so an die 2 Kilometer von See entfernt aber die Hunde liefen uns hinterher. Sie konnten oder wollten nicht glauben, dass ihre Futterquelle einfach davonfuhr. Sie bekamen noch ein paar Streicheleinheiten, dann fuhren wir weiter.

Ringlottenbaum

Unser nächstes Ziel war nicht weit entfernt. Wir fuhren in einem kleinen Hafen. Vor dort wollten wir mit einem Speedboot nach Gura Portitei übersetzen. Gleich bei der Ankunft wurden wir von einem Kapitän begrüßt und gefragt ob wir nach Gura Portitei wollten. Ja wollen wir. Mit den Hunden ist das kein Problem, hat er schon öfter gemacht. Wir waren aber zu früh. Das Boot legt erst ab, wenn mindesten 10 Personen an Bord sind. Wir mussten nicht lange warten, es kamen laufend Leute, so dass in kürze 2 Boote voll waren. Zuerst wurde noch getankt, dann brausten wir die knapp 12 Kilometer mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 40 Km/h über den See.

 Kaum aus dem Kanal raus und auf dem offenen See, gab der Kapitän richtig Gas. Die Wellen schlugen dumpf auf den Bootsrumpf und es schaukelte zeitweise ganz schön.

Für unsere Hunde war das die erste Bootsfahrt überhaupt. Sie hatten aber überhaupt kein Problem damit. Sie saßen am Boden und schauten sich ganz entspannt um. Nur das aussteigen war etwas ungewohnt. Über die schmalen Stufen hoch mussten wir etwas nachhelfen. 

In Gura Portitei angekommen telefonierte zuerst der Kapitän und dann unterhielt er sich mit den anderen Passagieren. Nach mehreren Minuten fragte er uns wann wir zurückfahren wollen. Ich sagte ihm so gegen 16 Uhr 30. Er war, so wie die anderen Passagiere auch, einverstanden. Warum haben die dann vorhin so lange herum diskutiert?  Er erklärte uns noch ein paar Dinge dann spazierten wir zum Meer.

Unsere Hunde sind ja „Wasserratten“ wenn ich sagte „baden gehen“ dann bellten sie wie verrückt und laufen wie die Irren ins Wasser. Das Gebell war Corinna schon ein bisschen peinlich. Mich störte das nicht, so wussten die anderen Badegäste, dass die Hunde im Anmarsch waren. 🙂 Es störte diese auch nicht, eher das Gegenteil war der Fall. Wenn die Hunde anfingen zu bellen, zückten viele ihr Handy und filmten sie dabei wie sie ins Wasser stürmten. Es kamen auch immer wieder Leute die fragten ob sie die Hunde fotografieren oder streicheln dürften. So große Hunde, welche dazu noch gepflegt waren und (fast) aufs Wort folgten, sieht man in Rumänien eigentlich nicht.

Nach dem baden wälzte sich Eico immer im Sand, er fand es lustig, wir eher weniger.

Mittags gingen wir ins Restaurant essen. Wir genehmigten uns Fisch und Pasta.

Für Essen und Getränke bezahlten wir hier umgerechnet 36 €

Nach dem Essen spazierten wir den Strand entlang. Was man hier an Muscheln und Schneckenhäuser findet ist unvorstellbar. 20 Meter breit hunderte Meter lang nur Muscheln und Schneckenhäuser.

Muscheln und Schneckenhäuser soweit das Auge reicht.

Der Tag verging viel zu schnell. Ehe wir uns versahen, war es schon wieder Zeit für die Rückfahrt. 200 Lei (40 €) kostete die Überfahrt. Ohne Hunde kostet sie 150 Lei (30 €)

Nach der Bootsfahrt überlegten wir wo wir die Nacht verbringen. Allzu weit wollte ich nicht mehr fahren. So beschlossen wir wieder zurück zum See zu fahren, aber nicht mehr ans Ufer sondern gut einen Kilometer vorher auf eine Anhöhe. Zuvor erledigten wir noch den Einkauf und füllten den Kühlschrank auf.

Als uns die Verkäuferin sah, wusse sie, jetzt macht sie wieder gutes Geschäft
Von hier oben konnten wir ein letztes mal unsere See sehen.

Am Abend bekamen wir besuch von einer Schildkröte. 

Die Straßenhunde, welche wir am See mehr als eine Woche gefüttert hatten, hatten uns bemerkt. Wie auch immer sie das geschafft haben, auf einmal waren sie da.

Gemeinsam mit den Straßenhunden genossen wir den Sonnenuntergang.

Gegen 22 Uhr, wir lagen schon im Bett, gesellte sich ein weiterer Straßenhund dazu. Das passte „unseren“ gar nicht. Es gab Krieg. Sie rauften und bellten wie wild. Mit einem Eimer Wasser wollte Corinna die Gemüter abkühlen, das funktionierte aber nur für kurze Zeit, dann ging es wieder los. Diesmal auch unter dem WoMo. Wir wurden richtig durchgeschüttelt, so rauften die unter dem Fahrzeug. Das war nicht auszuhalten. Gegen Mitternacht sind wir raus aus dem Bett, den Motor gestartet und haben die Flucht angetreten. Nach 10 Kilometer fahrt waren wir uns sicher, dass die Hunde nicht mehr nachkommen. Wir haben uns dann einfach in einen Feldweg gestellt und dort eine ruhige Nacht verbracht.

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter. Unser nächstes Ziel, Vama Veche an der Schwarzmeerküste. Hier suchten wir den schönsten Campingplatz an der Schwarzmeerküste. Steht so im Internet und das können wir bestätigen. Nachdem ihr die Fotos gesehen habt, werdet ihr uns recht geben. Nur die Zufahrt ist etwas kompliziert. Wenn man da die falsche Straße nimmt, bleibt man unweigerlich stecken. Haltet euch an die Zufahrtskarte unten. (Abo Gold erforderlich)

Laut den GPS Koordinaten sollten wir schon am CP stehen. Aber da war nichts. Eine verwilderte Wiese und ein paar abgestellte und vor sich dahin modernde Wohnwagen. Sollte es diesen Platz nicht mehr geben? Die Straße endet da. Vor uns ein Weg der nach wenigen Metern endet, rechts geht es zum Strand runter. Aber die Kurve schaffen wir nicht. Zu eng, das schafft man nur mit dem PKW. Ein Rumäne kommt und wir fragen. Kein Deutsch, kein Englisch. Also das Handy zum Übersetzen genommen. Den Platz gibt es noch. 20 Meter den Weg weiter, dann bei der Absperrung links. Er deutete meinen verwunderten Blick richtig. Er gab mir zu verstehen, dass ich ihm folgen soll. Er führte mich zum CP und holte auch gleich den Besitzer, welcher ausgezeichnet deutsch spricht.

Wir hatten Glück. Normalerweise ohne Reservierung kein Platz. Aber wir bekommen einen schönen Platz direkt bei der Sanitäranlage. Perfekt! Wieder zurück beim WoMo dem Rumänen ein kaltes Bier überreicht, welches er gleich mit Genuss entleerte. Hier wollen wir ein paar Tage verbringen. 

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Wir wünschen dir eine schöne Zeit!